12 Rechnerbasierte Angriffserkennung

Rechnerbasierte Angriffserkennung, auch bekannt als hostbasierte Intrusion Detection (HIDS), ist ein Sicherheitssystem, das speziell dafür entwickelt wurde, um Anomalien und verdächtige Aktivitäten auf einem einzelnen Computer oder Host zu überwachen und zu erkennen. Im Gegensatz zur netzbasierten Angriffserkennung, die sich auf den Netzwerkverkehr konzentriert, konzentriert sich die rechnerbasierte Angriffserkennung auf Ereignisse auf dem Computer selbst.

Ein HIDS überwacht und analysiert das Innenleben des Computers, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Systemprotokolle, System- und Anwendungssoftware, sowie Schlüssel- und Konfigurationsdateien. Wenn verdächtige Aktivitäten erkannt werden, wird eine Warnung ausgelöst. Dies kann beispielsweise durch Änderungen in wichtigen Systemdateien, ungewöhnliche Prozesse oder Anomalien im Systemverhalten geschehen.

Ein Beispiel für ein HIDS-System ist das Open Source Tool OSSEC. Es bietet Funktionen wie die Überwachung von Dateiintegrität, Rootkit-Erkennung, Echtzeitprotokollierung und Warnmeldungen, die auf verschiedene Angriffe oder Bedrohungen hinweisen können.

Ein weiteres Beispiel ist AIDE (Advanced Intrusion Detection Environment), ein weiteres Open-Source-Tool, das speziell für die Datei- und Verzeichnisintegritätsüberprüfung entwickelt wurde. Es erstellt eine Datenbank aus einer Erstüberprüfung des Systems und vergleicht dann zukünftige Änderungen mit dieser Basislinie, um mögliche Anomalien zu erkennen.

Beide Systeme bieten die Möglichkeit, die Rechnerbasierte Angriffserkennung zu automatisieren und Sicherheitsteams zu ermöglichen, auf Sicherheitsverstöße schnell zu reagieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass HIDS-Systeme nicht dazu gedacht sind, Angriffe zu verhindern, sondern dienen als eine Erkennungs- und Alarmierungsplattform. Sie sind ein integraler Bestandteil eines umfassenden Sicherheitssystems, das andere Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls, Antivirus-Software und regelmäßige Systemupdates umfasst.

Ein HIDS kann eine wertvolle Ergänzung zur netzbasierten Angriffserkennung sein. Während NIDS den Netzwerkverkehr überwacht, bietet HIDS einen tiefen Einblick in das, was auf dem System selbst vor sich geht. Gemeinsam bieten sie eine umfassende Überwachung und Erkennung von Sicherheitsereignissen sowohl auf Netzwerk- als auch auf Host-Ebene.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Implementierung eines effektiven HIDS eine fortlaufende Verwaltung erfordert, einschließlich der Konfiguration von Regeln und Warnungen, um sicherzustellen, dass relevante Ereignisse erkannt und gemeldet werden, und dass Fehlalarme minimiert werden. Darüber hinaus erfordert die effektive Nutzung von HIDS auch eine kompetente Reaktion auf Sicherheitsvorfälle, um sicherzustellen, dass potenzielle Angriffe schnell erkannt und

behoben werden können.

Abschließend kann gesagt werden, dass rechnerbasierte Angriffserkennung eine wertvolle Rolle in einem umfassenden Sicherheitsansatz spielt, indem sie einen tiefen Einblick in die Aktivitäten innerhalb eines Hosts bietet und Sicherheitsteams ermöglicht, auf mögliche Bedrohungen aufmerksam zu machen und darauf zu reagieren.